lustwandeln
für Flaneure und Landstreicher
Szenarien eines Spaziergangs
gestaltet und herausgegeben von Irmgard Sonnen
144 Seiten, 90 Abb.
Düsseldorf 2021
EUR 26.-
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»Ich kehre immer zu meinen Bildern zurück. Das ist ein ewiger Besitz, losgelöst
von den Wechselfällen des Lebens, etwas, das für die schlechten Tage zurückgelegt
ist«, schreibt der Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau.

So beginnt die Kommunikationsdesignerin, Professorin und Herausgeberin Irmgard
Sonnen ihr neuestes Buch mit dem inspirierenden Titel: Lustwandeln für Flaneure
und Landstreicher. Szenarien eines Spaziergangs.

Mit diesem Buch ermuntert und beflügelt Irmgard Sonnen, draußen zu gehen.
Sie nimmt den Leser und Betrachter mit auf den Weg zu Inspirationsquellen,
Landschaften und Meeren. Auch Städte mit ihren besonderen Atmosphären können
als Landschaft entdeckt werden. Die ausgewählten, kurzen Texte aus dem Bereich
der Kulturwissenschaften reflektieren die semantischen Felder von Dasein, Weg, Reise,
Heimat, Fremde, Stille, Aufbruch, Ankunft und die Facetten der Stadtwahrnehmung.

Flanieren in der Stadt heißt, sich in einer beschleunigten Welt langsam zu bewegen,
sich abzugrenzen, um gleichzeitig den Blick für die Wahrnehmung von Details zu
schärfen. Ein gewohntes Detail wird zur Besonderheit transformiert.
»Spazierengehende Menschen sind schon durch den Gebrauch ihrer Füße lang-
samer – und da sie gehen, weil sie Lust dazu haben, und nicht, um anzukommen,
sind sie zeitlich unberechenbar«, sagt der Spaziergangswissenschaftler Lucius
Burckhardt. Gerade der Dialog von Text und Bild ist in diesem Buch besonders
anregend. Konkrete Informationen zu einzelnen Orten und Landschaften findet
der Leser in einer zusätzlichen Marginalspalte.

Die Landschafts- und Stadtansichten sind nicht nur eine Interpretation der Wirk-
lichkeit, sondern auch Spuren, wie ein Fußabdruck. »Meine Fußabdrücke werden
Sie in diesem Buch begleiten und führen«, schreibt Irmgard Sonnen. Dabei
versuchen die Texte vertraute Sujets immer wieder anders zu sehen, um neue
Wahrnehmungsperspektiven aufzuzeigen. So lesen wir bei Michel de Montaigne:
»Meine Gedanken schlafen ein, wenn ich sitze. Mein Geist geht nicht voran, wenn
ihn nicht meine Beine in Bewegung setzen«.

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